MVB Embarcadero liegt in einem Bereich zwischen grotesken serifenlosen Schriften und der von Ingenieuren gezeichneten Beschilderung. Es ist ein Stil, der Glaubwürdigkeit und Geradlinigkeit vermittelt, ohne sich zu verstellen - er ist eigentlich der Anti-Stil. All dies macht sie zu einer der vielseitigsten Schriften, die jede Art von Botschaft übermitteln kann und dabei nicht im Weg steht.

Wie so oft bei einem Schriftdesign, das sich über mehrere Jahre hinweg entwickelt, ist Embarcadero nicht die Umsetzung eines bestimmten Konzepts. In den 90er Jahren begann Mark van Bronkhorst mit der Digitalisierung einer blockhaften Slab-Serif aus der viktorianischen Ära, die dann für viele Jahre beiseite gelegt wurde. Später griff er das Design wieder auf und reduzierte es auf das Wesentliche. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich von einem gitterartigen Umriss zu Kurven, die an das starre Skelett des Originals erinnerten. Schließlich wurde sie zu einer kompletten Schriftfamilie, die alle Anforderungen an die Lesbarkeit einer serifenlosen Schrift erfüllte, dabei aber die subtilen Exzentrizitäten ihres Vorbilds beibehielt.

Funktional ist die Embarcadero-Familie ebenso anpassungsfähig wie ihr Design. Der OpenType Pro-Satz von 20 Schriften enthält zwei Breiten und fünf Gewichtungen, jeweils mit Kursivschrift, Kapitälchen, einem vollständigen Satz von Ziffern, Aufzählungszeichen und Pfeilen sowie Unterstützung für die meisten lateinischen Sprachen. Insgesamt ist Embarcadero für Überschriften oder Text geeignet. Und dank ihrer einfachen, quadratischen Form ist sie auch ideal für Schrift auf dem Bildschirm.